Der Herbst bringt nicht nur gemütliche Stunden mit Tee und Kerzenschein – für viele Menschen beginnt jetzt auch die Zeit der triefenden Nasen. Husten, Kopfweh und Gliederschmerzen wechseln sich ab, und das Immunsystem steht vor neuen Herausforderungen.
Doch anstatt darauf zu warten, dass die Abwehrkräfte an ihre Grenzen geraten, können wir aktiv etwas tun, um sie zu stärken. Gesundheit ist kein Zufallsprodukt – sie entsteht durch bewusste Entscheidungen im Alltag.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du mit einfachen, aber wirkungsvollen Strategien dein Immunsystem auf natürliche Weise stärkst und deine Abwehrkräfte stabilisierst – damit du Erkältungen gar nicht erst eine Chance gibst.
INHALT
- Die Basis für Gesundheit beginnt hier
- Strategien zur Vorbeugung von Erkältungen
1. Hydriere deinen Körper
>> Unsere 3 natürlichen Immunbooster
2. Aktiviere dein Lymphsystem
3. Versorge dich mit Nährstoffen
>> 5 immunstärkende Lebensmittelgruppen
4. Gönne dir Erholungsphasen - Dein perfektes Morgenritual
Die Basis für Gesundheit beginnt hier:
👉 Bei gesunden Zellen und einer reinen Zellumgebung
Unser Körper besteht aus rund 80 Milliarden Zellen. Jede einzelne wird über das Blut mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt, während Abfallprodukte über Blut- und Lymphsystem abtransportiert werden. Damit dieser Austausch funktioniert, muss das innere Milieu – die Umgebung der Zellen – sauber und durchlässig bleiben.
Das Lymphsystem spielt dabei eine Schlüsselrolle
Es sorgt dafür, dass Stoffwechselrückstände, Toxine und Zellreste aus dem Gewebe ausgeleitet werden. Wird dieser Abtransport gestört, lagern sich Abfallstoffe im Bindegewebe ab und Nährstoffe und Sauerstoff gelangen nicht mehr ausreichend zu den Zellen.
Die Folge
Rückstau im Bindegewebe, eingeschränkte Zellfunktion, Energiemangel – und damit Müdigkeit, Leistungsschwäche und erhöhte Infektanfälligkeit.
💡 Genau genommen ist eine Erkältung der Versuch des Körpers über Schleimbildung Stoffwechselabfallprodukte und Toxine auszuleiten.
Bereits im 19. Jahrhundert fasste der französische Wissenschaftler, Mikrobiologe und Arzt Prof. Dr. Antoine Béchamp (1816 – 1908) seine Forschungsergebnisse in einem Satz zusammen, der bis heute nichts an Bedeutung verloren hat:
Der Erreger ist nichts, das Milieu ist alles („Le microbe n’est rien, le terrain c’est tout“)
Damit machte er deutlich, dass nicht der Virus oder das Bakterium die eigentliche Gefahr darstellen, sondern das innere Milieu des Körpers. Ein geschwächtes, übersäuertes oder mit Stoffwechselrückständen belastetes Gewebe bietet Krankheitserregern den idealen Nährboden.
Wenn wir jedoch dafür sorgen, dass
- unser Zellstoffwechsel gut funktioniert,
- das Lymphsystem aktiv bleibt und
- ein basisches, sauerstoffreiches Milieu herrscht,
dann schaffen wir Voraussetzungen, in denen Krankheit kaum eine Chance hat.
Gesundheit ist somit kein Zufall – sie ist das Ergebnis eines sauberen inneren Milieus und bewusster Lebensweise.
Wenn dich das genauer interessiert, empfehlen wir dir unsere Artikel zum Immunsystem:
Wie funktionieren Immun- und Lymphsystem?
So kannst du das Immunsystem stärken
Effektive Strategien zur Vorbeugung von Erkältungen
Nachfolgend findest du effektive Strategien, um dein Immunsystem zu stärken, deine Ausscheidungsorgane zu entlasten und den Körper optimal mit Nährstoffen zu versorgen.
1. Hydriere deinen Körper
Anstatt gleich mit dem Frühstück zu beginnen, ist es sinnvoll zunächst ein Glas Wasser zu trinken.
Unser Körper besteht zu circa 70 % aus Wasser. Es gibt eigentlich nichts, was in unserem Körper ohne Wasser passiert. Unser Gehirn besteht sogar bis zu 90% aus Wasser.
Im Laufe der Nacht verlieren wir durch unseren Atem und über die Haut bis zu 1 1/2 Liter Wasser.
Diesen Flüssigkeitsverlust aufzufüllen hat viele Vorteile:
- Alle Zellen unseres Körpers benötigen Wasser für den Stoffwechsel. Ein Glas Wasser am Morgen regt den Stoffwechsel, die Verdauung und die Nierenfunktion an.
- Wasser ist Lösungs- und Transportmittel und somit in unserem Körper grundlegend für Blut und Lymphe.
- Am Morgen befindet sich unser Körper in der Ausscheidungsphase und es können nach der nächtlichen Regeneration Stoffwechselabfälle und Schadstoffe ausgeleitet werden.
Über das Jahr hinweg kann zwischen Wasser, Zitronen- oder Ingwerwasser abgewechselt werden.
Wasser:
Sinnvoll ist es zimmer- beziehungsweise körperwarmes Wasser zu verwenden. Dadurch muss dein Körper das Wasser nicht erst im Magen erwärmen.
Im Ayurveda wird empfohlen, sogar heißes bzw. abgekochtes Wasser zu trinken: Die Wärme unterstützt das Verdauungsfeuer, wogegen eiskaltes Wasser die Verdauungskraft zum Erlöschen bringt.
Zitronenwasser:
Zitronenwasser verstärkt die anregende Wirkung des Wassers, wirkt basisch, enthält unter anderem Vitamin C und wertvolle Antioxidantien und unterstützt die Leber bei der Entgiftung.
Ingwerwasser:
Ingwerwasser wärmt von innen.
Es gibt verschiedene Zubereitungsvarianten von Ingwerwasser:
- Übergieße ein paar Scheiben Ingwer mit kochendem Wasser.
- Übergieße geriebenen Ingwer mit kochendem Wasser.
- Reibe circa 2 cm Ingwer in 1 Liter kochendes Wasser und koche es 10 Minuten lang.
Ingwerwasser wirkt stoffwechsel- und verdauungsanregend, entgiftend, antibiotisch und immunstimulierend.
2. Aktiviere dein Lymphsystem
Ein zentraler Bestandteil eines starken Immunsystems ist das Lymphsystem. Es spielt eine Schlüsselrolle bei Transport- und Entgiftungsprozessen im Körper. Über die Lymphe werden Stoffwechselrückstände, Toxine und Krankheitserreger abtransportiert – gleichzeitig unterstützt das System die Immunabwehr, indem es Immunzellen im gesamten Körper verteilt.
Die tägliche Bewegung
Im Gegensatz zum Blut, das durch das Herz pulsiert, hat das Lymphsystem keinen inneren Antreiber. Bewegung ist deshalb unverzichtbar, um den Lymphstrom aufrecht zu erhalten, die Stoffwechselendprodukte abzutransportieren und das Immunsystem zu unterstützen.
Ideal ist tägliche Bewegung an der frischen Luft, auch das Trampolinspringen wirkt wunderbar aktivierend auf das Lymphsystem.
Das Trockenbürsten
Eine weitere Unterstützung kann das Immunsystem durch regelmäßig durchgeführtes Trockenbürsten erfahren. Diese einfache, aber wirkungsvolle Anwendung regt die Durchblutung an, stimuliert den Lymphfluss und aktiviert Immunzellen in der Haut. Gleichzeitig werden Stoffwechselabbauprodukte über die Lymphe leichter ausgeschieden.
Ideal ist es, die Haut vor dem Duschen zu bürsten. Als einfache Faustregel gilt, immer in Richtung des Herzens zu streichen und mit den Körperpartien zu starten, die am weitesten vom Herz entfernt sind (siehe auch unseren Blogartikel zu Bindegewebe stärken und Cellulite vermeiden).
3. Versorge dich mit reichlich Nährstoffen
Eine nährstoffreiche Ernährung ist die Grundlage eines starken Immunsystems. Sie kann nicht nur die Anfälligkeit für Infektionen deutlich senken, sondern auch den Verlauf und die Dauer einer Erkältung positiv beeinflussen.
Wesentlich ist, dem Körper alle Vitalstoffe zuzuführen, die er für seine Abwehr- und Regenerationsprozesse benötigt – und gleichzeitig Lebensmittel zu meiden, die den Zellstoffwechsel belasten oder entzündungsfördernd wirken.
Frische, unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel liefern eine Fülle an Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen, die jede Zelle stärken und das Immunsystem stabilisieren. Besonders wichtig sind dabei wasserreiche, basenbildende Nahrungsmittel, die das innere Milieu in Balance halten und die Selbstreinigung des Körpers unterstützen.
Als besonders immunstärkend gelten Lebensmittel, die reich an Vitamin C und Zink sind:
Vitamin C
Das wasserlösliche Vitamin hilft insbesondere in seiner Funktion als Antioxidans. Es schützt unsere Abwehrzellen vor oxidativem Stress schützt und fördert die Bildung der Leukozyten, die wichtige Funktionen bei der Abwehr von Krankheitserregern haben.
Zu den Vitamin-C-reichsten Lebensmitteln zählen Hagebutten, Sanddornbeeren, Hibiskusblüten, Brennnessel, Petersilie, Schwarze Johannisbeeren und Paprika.
Zink
Das Spurenelement Zink ist Bestandteil oder Co-Faktor von über 200 Enzymen und unter anderem an der Bildung und Aktivierung von Abwehrzellen beteiligt.
Reich an Zink sind Wildkräuter, Mohn, Sesam, Kürbiskerne, Buchweizen und Hülsenfrüchte.
Nachfolgende fünf Lebensmittelgruppen sind basenbildend, überaus nährstoffreich und bieten die bestmögliche Unterstützung für einen optimalen Zellstoffwechsel und ein aktives Immunsystem.
Fünf immunstärkende Lebensmittelgruppen
👉 Frisches Obst und Gemüse ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen
👉 Beeren sind reich an Antioxidantien
👉 Grüne Lebensmittel sind reich an Chlorophyll und Biophotonen
👉 Sprossen sind reich an Enzymen
👉 Bunte Lebensmittel sind reich an sekundären Pflanzenstoffen
Während frisches Obst und Gemüse sowie Sprossen uns mit vielen Enzymen, Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen versorgen und damit unser Immunsystem stärken, dienen Milch und glutenhaltige Produkte insgesamt nicht dem Ziel der Erkältungsfreiheit.
Milchprodukte und Gluten vermeiden
Milchprodukte rufen auf mehrere Arten Probleme hervor:
- Unverträglichkeit des Milcheiweißes Kasein
- Laktoseintoleranz
- Kuhmilch wirkt schleimbildend
- Milch wirkt säurebildend
All diese Eigenschaften erschweren die Reinigungs- und Entgiftungsprozesse des Immun- und Lymphsystems. Siehe hierzu auch den Artikel „Wie gesund ist Milch?“
Glutenhaltige Produkte:
Durch jahrzehntelange Züchtung hat das Getreide, allen voran der Weizen, einen immer höheren Glutengehalt erhalten. Während er noch vor 50 Jahren gerade einmal 5 Prozent aus Gluten bestand, sind es heute bis zu 50 Prozent.
Zehnmal so viel – hättest du das gedacht?
80 Prozent des Immunsystems befindet sich im Darm
Unsere Gesundheit steht und fällt mit einem gesunden Darm. Gluten verklebt die empfindliche Darmschleimhaut und beeinträchtigt das Immunsystem und die Nährstoffaufnahme im Dünndarm.
Siehe hierzu den Artikel „Genau genommen sind wir alle von einer Getreideunverträglichkeit betroffen“
Gerade das Thema Ernährung ist für viele eine große Herausforderung und bedeutet meist das Loslassen liebgewonnener Gewohnheiten. Wir empfehlen sich im ersten Schritt nicht auf Verzicht zu konzentrieren, sondern den Fokus zunächst auf die neuen Rezeptideen zu richten und die Schritt in die „Neue Welt des Essens“ zu wagen.
4. Gönne dir Erholungsphasen
Für die Vorbeugung von Erkältungen ist Entspannung ein wichtiger Faktor. Mittlerweile gilt es als wissenschaftlich nachgewiesen, dass unsere psychische Verfassung Auswirkungen auf das Immunsystem hat (1). Chronischer Stress und auch negative Gefühle führen langfristig zu einer schwächeren Immunabwehr. Wer optimistisch ist und für Erholungsphasen sorgt, wird hingegen seltener krank und schneller wieder gesund.
Unser Gehirn und unser Immunsystem stehen über Botenstoffe ständig im Austausch, wobei die stetige Ausschüttung von Stresshormonen mit der Unterdrückung einer angemessenen Immunantwort in Verbindung gebracht wird.
Eine besondere Herausforderung für unser Immunsystem stellt die Kombination aus Stress am Tag und wenig Schlaf in der Nacht dar. Eine wesentliche Rolle spielt hierbei die Tiefschlafphase, in der das Abwehrsystem aktiv ist und Immunzellen produziert (2).
Dein perfektes Morgenritual
Beginne einen Tag in der Woche mit einer ca. 1-stündigen Routine und weite diese innerhalb deiner Möglichkeiten auf zwei oder mehr Tage aus:
- Starte den Tag mit einem Glas Wasser, Zitronen- oder Ingwerwasser.
- Praktiziere eine kleine Sporteinheit – gehe Joggen oder springe 15 Minuten Trampolin
- Bürste deinen Körper vor der Morgendusche.
- Iss zum Frühstück Obst oder eine Smoothie-Bowl.
Mit diesem Ritual kannst du alle Aspekte vereinen – beobachte, wie es dich auf ein ganz neues Wohlfühllevel hebt und Erkältungen zunehmend keine Chance mehr haben!
Wenn du ein tieferes Verständnis über die gesundheitliche Wirkung einer natürlichen Ernährungsweise erlangen möchtest – dann informiere dich bei uns!




Liebe Ulrike. Ich würde gerne alles, was du in deinen bloggs zum Thema Gesundheit, Krankheiten vorbeugen und alle Rezepte und Tipps in einem Buch lesen, bzw. Kaufen. Gibt es diese Bücher? L.g. Elke Sebald.
Liebe Elke, danke für deine Nachrage. Aktuell bieten wir diese Inhalte und vieles mehr „nur“ über die Ausbildung zum Ernährungsberater an. Aber das hast du bestimmt schon gesehen. LG Ulrike