Basische Ernährung

Die basische Ernährung gilt als alternativmedizinische Ernährungslehre und wird in der Ernährungswissenschaft nach wie vor kritisch betrachtet. Dies wird zu Recht mit dem Argument begründet, dass unser Körper perfekt für ein gesundes Leben ausgestattet ist und über natürliche Puffersysteme verfügt.

Es ist jedoch wichtig zu berücksichtigen, dass sich die basenüberschüssige Ernährung unserer Vorfahren gravierend verändert hat. Die einstige Ernährung, die ausschließlich auf natürlichen Lebensmitteln basierte, hat sich zu einer Ernährung entwickelt, die reich an Backwaren, tierischen Produkten und nährstoffarmen Fertigprodukten ist. Eine zusätzliche Belastung stellen versteckte Zucker, Transfette, vielerlei Zusatzstoffe und Pestizidbelastungen dar. Dadurch enthält unsere Ernährung heute sehr viele Säurebildner.

Dies fordert uns heraus, Fragen rund um den Säure-Basen-Haushalt näher zu beleuchten: Was sind überhaupt säuren- und basenbildende Lebensmittel? Wie geht unser Organismus mit zu vielen Säuren um? Und was kann eine basische Ernährung bewirken?

In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit diesen spannenden Fragen befassen und die Wirkung einer basischen Ernährung erkunden.

Der Säure-Basen-Haushalt

Der Begriff Säure-Basen-Haushalt fasst alle Regelmechanismen zusammen, die dem Ausgleich des pH-Wertes dienen und alle Körperbereiche in ihrem optimalen Milieu halten.

Jeder Körperbereich unterliegt einem bestimmten pH-Wert und im Rahmen dieser Werte funktionieren unsere Stoffwechselabläufe optimal:

  • Speichel – leicht basisch – 7 bis 7,1
  • Magen – sauer – 1,2 bis 2,5
  • Dünndarm – basisch – um 7,5
  • Dickdarm – schwach sauer – 5,5 bis 6,8
  • Bindegewebe – sehr leicht basisch – 7,1 bis 7,3
  • Blut – leicht basisch – 7,35 bis 7,45

Eine immense Bedeutung hat der pH-Wert des Blutes, weshalb unser Organismus dessen Aufrechterhaltung oberste Priorität einräumt.

Der pH-Wert

Die Maßeinheit für den Säure-Basen-Haushalt ist der pH-Wert. Das Kürzel pH stammt aus dem Lateinischen potentia hydrogenii, was „Konzentration der Wasserstoff-Ionen“ bedeutet. Der pH-Wert wird auf einer Skala von 0 bis 14 festgelegt, wobei 0 den stärksten Säuregrad, 14 den höchsten basischen Wert und 7 den neutralen Wert darstellt.

Die Grafik verdeutlicht das:

pH-wert Grafik

Puffersysteme

Um die optimalen pH-Werte aufrecht zu erhalten, verfügt der menschliche Organismus über intelligente Puffersysteme wie beispielsweise dem Kohlensäure-/Bicarbonat-Puffer. Durch diese Mechanismen werden pH-Schwankungen aufgefangen.

Beim gesunden Erwachsenen ist die Kapazität dieser Systeme so groß, dass der Säure-Basen-Haushalt auch bei einseitiger Ernährung im Gleichgewicht bleibt. Bei dauerhafter Belastung können sich die Pufferkapazitäten allerdings erschöpfen.

Wann wirkt ein Lebensmittel basen- beziehungsweise säurebildend?

Wir verwenden bewusst die Begriffe basen- beziehungsweise säurebildend. Das liegt daran, dass saure Lebensmittel nicht zwangsläufig sauer im Körper wirken. Es geht vielmehr darum,  ob bei der Verstoffwechslung am Ende Säuren oder Basen entstehen.

Als grobe Orientierung gilt:

Ob ein Lebensmittel in unserem Organismus als säure- oder basenbildend wirkt, gibt im Wesentlichen der Gehalt an basenbildenen Mineralstoffen und die Säurebelastung der Niere durch säurebildende Mineralstoffe an.

 Basisch wirkende Mineralstoffe sind:

  • Calcium
  • Magnesium
  • Natrium
  • Kalium
  • Eisen

Über einen besonders hohen Anteil an basisch wirkenden Mineralstoffen verfügen Wildkräuter, Sprossen, Salate und Gemüse.

Bei dessen Verstoffwechslung entstehende Säuren wie Milch-, Apfel- und Essigsäure, werden in Wasser und Kohlendioxid abgebaut. Das Kohlendioxid kann unter normalen Bedingungen vollständig abgeatmet werden kann.

Sauer wirkende Mineralstoffe sind:

  • Schwefel

  • Phosphor

  • Fluor

  • Jod

  • Chlorid

Über einen besonders hohen Anteil an sauer wirkenden Mineralstoffen verfügen insbesondere eiweißhaltige Lebensmitteln oder Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln.

Beim Abbau von schwefel- und phosphorhaltigen Verbindungen, welche insbesondere in Aminosäuren vorliegen, entstehen Säuren, die nicht abgeatmet werden können, sogenannte nichtflüchtige Säuren.

Stickstoff:
Harnsäure beim Verzehr von tierischen Eiweißen
Salpetersäure aus gepökeltem Fleisch
Schwefel:
Schwefelsäure durch Schweinefleisch, Käse, Quark, Getreide
Phosphor:
Phosphorsäure aus Softdrinks, Wurstwaren und Schmelzkäse, Getreide
Phytinsäure durch Hülsenfrüchte, Getreide und Nüsse

Ernährungsberatung basische Ernährung

Wie geht unser Organismus mit Säuren um?

Unser Organismus verfügt neben den ausgleichenden Puffersystemen über verschiedene Mechanismen „normale“ Säuremengen auszuscheiden.

Säureausleitung über die Atmung

Flüchtige, gasförmige Kohlensäure in Form von Kohlendioxid, welches als Abfallprodukt bei der Energiegewinnung aus Kohlenhydraten in den Körperzellen entsteht, kann über die Lunge ausgeatmet werden. Auch schwache organische Säuren, wie beispielsweise Zitronensäure, Essigsäure, Oxalsäure und Buttersäure, die bei der Verstoffwechslung von pflanzlichen Eiweißen zurückbleiben, werden im Organismus zu Kohlendioxid abgebaut und können ausgeatmet werden.

Säureausleitung über die Harnorgane

Nichtflüchtige Säuren, die vor allem beim Abbau von Eiweiß entstehen, werden von den Nieren als Harnsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure mit dem Urin ausgeschieden.

Säureausleitung über die Haut

Auch über die Schweißdrüsen unserer Haut werden Säuren ausgeschieden. Die Säureausscheidung kann über Schwitzen durch körperliche Bewegung, Saunagänge oder Basenbäder zusätzlich unterstützt werden.

Beachte:

Die Atmung ist für unseren Säure-Basen-Haushalt von großer Bedeutung, da die intensivste Säureausscheidung – als Kohlendioxid – über die Atmung erfolgt!

 

Folgen einer hohen und anhaltenden Säurelast

Eine hohe und anhaltende Säurelast, insbesondere durch den Verzehr von tierischem Eiweiß, Backwaren, Fertigprodukten und Softdrinks, aber auch durch Dauerstress, Bewegungsmangel, Leistungssport oder Medikamenteneinnahme, führt früher oder später zu einer Überforderung der Puffer- und Ausscheidesysteme.

Säureneutralisation mit Hilfe von basischen Mineralstoffen

Wenn der Körper es nicht mehr schafft, die anfallenden Säuren auszuscheiden, werden die Säuren mit Hilfe von basischen Mineralstoffen in Salze umgewandelt und dadurch neutralisiert, um sie vorübergehend oder dauerhaft einzulagern.

Das ist eine Art dann Notprogramm von unserem Organismus, was vorübergehend hilfreich ist, aber langfrist fatale Folgen hat: Dabeidurch kommt es zum Verbrauch wertvoller Mineralstoffe und zu Ablagerungen.

Mineralstoffraubbau

Die für die Neutralisation benötigten basischen Mineralstoffe werden der Nahrung entnommen. Wenn allerdings in der aufgenommenen Nahrung zu wenige davon enthalten sind, müssen die benötigten Mineralstoffe aus den Lagerstätten entnommen werden. 

Diese sind:

  • Haarboden
  • Bindegewebe
  • Gefäßwände
  • Zähne
  • Knochen und Knorpelgewebe

Zu „Mineralstoffraubkrankheiten“ zählen insbesondere Demineralisierung der Zähne und Knochen (Osteoporose), Haarausfall, brüchige Fingernägel und Energielosigkeit können erste Anzeichen sein.

Entstehung von Ablagerungen

Neutralisierte Säuren werden im Körper eingelagert

Diese Ablagerungen werden auch als „Schlacken“ bezeichnet.  Verschlackung

Dies kann sich insbesondere in folgenden Erkrankungen zeigen:

Arteriosklerose – Ablagerungen in den Blutgefäßen

Cellulite – Ablagerungen im Bindegewebe

Arthritis und Gicht – Ablagerungen in den Gelenken

Säure-Basen-Tabelle

Säure-Basen-Tabelle

Da Wirkungen von Lebensmitteln auf den Säure-Basen-Haushalt wurden nur von wenigen Wissenschaftlern gründlich erforscht.

Viele der im Umlauf befindlichen Tabellen beziehen sich auf die Angaben von Ragnar Berg (1873-1956). Er erkannte, dass ein hoher Eiweißgehalt durch einen Basenüberschuss in der Nahrung günstig beeinflusst wird.

1995 stellten die Professoren Manz und Remer Tabellen zur Bewertung der Säure- und Basenwirkung von Lebensmitteln nach der von ihnen entwickelten PRAL-Formel zusammen.
Der PRAL-Wert gibt Auskunft über die zu erwartende Belastung der Nieren durch die aus der Nahrung anfallenden Säuren. Danach ist für die Säure- oder Basenwirkung eines Lebensmittels die Bilanz von Säuren und Basen nach ihrer Verstoffwechslung im Körper entscheidend.

Nicht berücksichtigt in den Tabellen von Berg, Remer und Manz ist die Säurewirkung der purinhaltigen Lebensmittel. Dieser Aspekt wurde in den Tabellen von Sabine Wacker mit aufgenommen.

Seit 1985 wird diese Bilanz anhand der von Remer und Manz entwickelten PRAL-Formel (PRAL = potential renal acid load) ermittelt, welche die potentielle Säurebelastung der Nieren beschreibt. Den meisten gängigen Säure- und Basentabellen liegen die daraus ermittelten PRAL-Werte zugrunde.
Dieser Ansatz wurde von Sabine und Dr. med. Andreas Wacker in der von ihnen entwickelten Basenfasten Wacker-Methode durch die Berücksichtigung der purinhaltigen Lebensmittel ergänzt. Purine sind eigentlich basische Stickstoffverbindungen, die aber während der Verstoffwechslung zu Harnsäure abgebaut werden und sich verstärkend oder sogar ursächlich auf degenerative Gelenkerkrankungen auswirken können.
Wir orientieren uns aktuell an der Säure-Basen-Tabelle nach Wacker und stellen am Ende von Kapitel 5 eine Tabelle zur Verfügung, die alle wesentlichen Aspekte berücksichtigt.
Basenbildende Lebensmittel
Basenbildner sind grundsätzlich Lebensmittel, die über einen hohen Anteil an basisch wirkenden Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Kalzium verfügen und einen geringen Eiweißanteil aufweisen. Dazu zählen die meisten pflanzlichen Lebensmittel, vor allem Blattsalate, Gemüse, Wildkräuter, Keimlinge und Obst.
Säurebildende Lebensmittel
Nach Wacker werden säurebildende Lebensmittel in „gute“ und „schlechte“ Säurebildner unterteilt.
Gute Säurebildner
Als „gute“ Säurebildner werden Lebensmittel bezeichnet, die trotz ihrer Säurewirkung einen hohen gesundheitlichen Wert haben. Sie wirken schwach säurebildend, liefern dazu viele wertvolle Vitalstoffe und enthalten nur wenige, den Stoffwechsel belastende Zusatzstoffe. Hierzu zählen zum Beispiel Hirse, Mais und Vollkornreis, Quinoa, Amaranth, Buchweizen, Hülsenfrüchte, Soja, Samen und Nüsse. Bei Hülsenfrüchten und Soja ist hier insbesondere der Gehalt an Purinen entscheidend.
Schlechte Säurebildner
Schlechte Säurebildner belasten den Stoffwechsel wesentlich mehr als die guten und liefern weniger Nährstoffe. Säurebildende Nahrungsmittel sind insbesondere stark eiweißhaltige Produkte wie Fleisch, Fisch, Milch, Käse, Wurst und Eier. Die beim Eiweißabbau entstehenden Sulfate (Salze der Schwefelsäure) und Phosphate (Salze der Phosphorsäure) belasten das Säuregleichgewicht.
Entgegen früherer Ansicht weiß man heute, dass Zucker neutral verstoffwechselt wird. Dennoch gilt ein hoher Weißmehl- und Zuckerverzehr als negativ für den Säure-Basen-Haushalt, da bei ihrer Verstoffwechslung im Körper viele Mineralstoffe benötigt werden und dies die Puffer aufbrauchen kann.

Besondere Vorsicht ist bei Fertigprodukten geboten. Sie sind in der Regel nährstoffarm und enthalten verschiedenste Zusatzstoffe. Unter anderem kann sich Phosphat hinter folgenden Zusatzcodes verbergen: E338, E339, E340, E341, E343, E450, E451, E452, E1410, E1412, E1413, E1414, E1442.
Sehr umstritten ist die Wirkung von Kaffee. Tatsächlich ist der PRAL-Wert von Kaffee leicht basisch. Hier wurde jedoch nicht berücksichtigt, dass Koffein ein Alkaloid ist, zur Stoffgruppe der Purine gehört und sauer verstoffwechselt wird. Die zudem im Kaffee enthaltene Chlorogensäure wirkt magenreizend und säurelockend, was heißt, dass Koffein die Zellen der Magenschleimhaut reizt und animiert, viel Säure zu bilden.

Rohkost Wraps

Das Potential der basische Ernährung

Da Wirkungen von Lebensmitteln auf den Säure-Basen-Haushalt wurden nur von wenigen Wissenschaftlern gründlich erforscht.

 

Weitere Säurebildner

  • Bewegungsmangel
  • Übertriebener Sport
  • Stress
  • Emtzündungen
  • Körperpflegeprodukte
Sprossensalat

Fazit

 

Faustregel: Der grad der Entgiftung kan  Je wasserreicher, fett- und salzärmer die Ernährung gehalten wird, desto intensiver kommt der Organismus in die Entgiftung. Das bedeutet, wenn die Entgiftung

Unsere jahrelangen Recherchen und persönlichen Erfahrungen lassen uns zu der tiefen Überzeugung kommen:

Wer für eine optimale Nährstoffversorgung sorgt und eine stetige körperliche Entgiftung ermöglicht, wird langfristig mit Gesundheit belohnt.

 

Wenn du ein tieferes Verständnis über die gesundheitliche Wirkung einer natürlichen Ernährungsweise erlangen möchtest – dann informiere dich bei uns!

Ernährungsberaterausbildung roh-vegan

Ulrike Eder
Ulrike ist Heilpraktikerin (psych.), Ernährungsberaterin, Hippocrates Lifestyle Medicine Coach und Phytotherapeutin. Zusammen mit ihrem Mann Jürgen leitet sie die Ernährungsberater-Fernausbildung der Deine Ernährung Akademie.

Kommentare

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Fast geschafft! Wie heißt du und wohin soll ich dir den Newsletter und das E-Book senden?

Durch die Eintragung erteilst du uns die Erlaubnis, dir per E-Mail weitere Informationen inkl. des E-Books zu senden. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.

You have Successfully Subscribed!

Hole dir das roh-vegane Basiswissen

Trage dich für meinen Newsletter ein und erhalte das roh-vegane Basispaket.

Vermeide typische Fehler und gewinne Sicherheit in der Nährstoffversorgung.

roh-veganes Basiswissen

You have Successfully Subscribed!

Fast geschafft! Wie heißt du und wohin soll ich dir den Newsletter und das E-Book senden?

Durch die Eintragung erteilst du uns die Erlaubnis, dir per E-Mail weitere Informationen inkl. des E-Books zu senden. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.

You have Successfully Subscribed!

Fast geschafft!


Wie heißt du und wohin soll ich dir den Newsletter und das Rezepte-E-Book senden?

 

Durch die Eintragung erteilst du uns die Erlaubnis, dir per E-Mail weitere Informationen inkl. des E-Books zu senden. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.

You have Successfully Subscribed!