Yoga, Ayurveda und Rohkost

Yoga, Ayurveda und Rohkost – passt das zusammen? Die meisten Menschen verbinden Yoga und die ayurvedische Ernährung mit gekochtem Essen und indischen Gewürzen.

Dennoch: Immer mehr Yogis schwören inzwischen auf Rohkost und erleben durch die Ernährungsumstellung mehr Beweglichkeit und einen klareren Geist. Wie ist das zu erklären und lässt sich eine weitgehend roh-vegane Ernährung mit dem Ayurveda vereinen?

Yoga – eine kleine Hinführung

Yoga ist eine vor über 2000 Jahren in Indien entstandene philosophische Lehre. Das Wort selbst stammt aus dem Sanskrit und steht für „Einheit und Harmonie“.

Ursprünglich ist Yoga ein rein spiritueller Weg, der vor allem die Suche nach Erleuchtung zum Ziel hat. Die wichtigsten Aspekte wurden von dem Yogi Patanjali in der Yoga Sutra (Leitfaden) in 8 Disziplinen beschrieben.

Der achtgliedrige Pfad:

  1. Yama: Verhaltensregeln und moralische Disziplin
  2. Niyama: Selbstdisziplin
  3. Asanas: körperliche Übungen
  4. Pranayama: Atemtechniken
  5. Pratyahara: Rückzug in den eigenen Geist
  6. Dharma: Einhaltung von Regeln für das Miteinander
  7. Dhyana: Meditation
  8. Samadhi: Erleuchtung

Yoga ist also eine sehr weitreichende Lebensphilosophie. Die in der westlichen Welt angebotene Yogapraxis, bestehend aus Körper- und Atemübungen sowie Entspannung und Meditation, deckt nur einen kleinen Teil des Yoga ab.

Dafür ist die Wirkung bemerkenswert: Regelmäßig praktiziert fördern die Übungen Vitalität, Lebensqualität und Ausgeglichenheit. Die Asanas helfen auch dabei, die körperliche und geistige Flexibilität zu verbessern, führen zu mehr Achtsamkeit gegenüber sich und seinem Umfeld und sind somit der ideale Ausgleich zu unserem heutigen schnelllebigen, hektischen Alltag.

Zusammenhang Yoga und Ernährung

Mit zunehmend sensiblerem Körpergefühl entsteht bei den meisten Yogapraktizierenden auch das Bedürfnis, die Ernährungsgewohnheiten anzupassen. Umgekehrt wird mit einer bewussteren Ernährung der Energiefluss reiner, die Bewegungen geschmeidiger, die Gedanken klarer und der Körper lichter.

Welche Prinzipien können diese Entwicklung erklären?

Beschäftigt man sich als Yogi näher mit einer gesunden Ernährungsweise, trifft man schnell auf die Philosophie des dreigeteilten Ernährungssystems nach den Gunas. Der Yogi Patanjali beschreibt dazu im Yoga Sutra als grundlegende Verhaltensregel „das Prinzip der Reinheit – innerlich wie äußerlich“. Die Ernährung spielt dabei eine wesentliche Rolle und kann drei Grundeigenschaften der Natur, den Gunas, zugeordnet werden.

Die drei Gunas:

  • Sattva (Reinheit und Bewusstheit)
    Die Nahrung sollte rein sein, gewaltfrei produziert (Ahmisa) sowie bewusst ausgewählt und verzehrt werden. Diesen Anspruch erfüllen alle frischen, natürlichen Lebensmittel wie reife Früchte, Blattgrün, Gemüse, Samen, Nüsse, etc.
  • Rajas (Aktivität und Unruhe)
    Hektisches Essen, scharfe Gewürze wie Pfeffer und Chili sowie bittere, saure, salzige und trockene Speisen, ebenso unreife Früchte, Kaffee, Kakao, raffinierter Zucker, Weißmehl und andere isolierte Kohlenhydrate gelten als rajasig. Diese Lebensmittel machen Körper und Geist unruhig und vermitteln die Illusion von Energie, die in Wirklichkeit aus der Zukunft vorweggenommen wird und später fehlt.
  • Tamas (Trägheit )
    Als tamasisch gelten Zwiebel, Knoblauch, Fermentiertes, Pilze, tierische Lebensmittel und Alkohol. Sie gelten als eher schwer verdaulich, machen träge und wirken leicht toxisch. Auch Resteessen vom Vortag, Tiefgekühltes, Fastfood sowie zu viel oder wenig Essen wirkt reduzierend.  Sie unterstützen auf der einen Seite Stabilität, Entspannung, Stille, Tiefe und guten Schlaf.

Alle drei Gunas sind in allem vorhanden. Jedes Lebensmittel wird einer der drei Qualitäten zugeordnet und durch dessen Verzehr nehmen wir die entsprechende Energie auf. Das Ziel des Yogis ist ein durch Sattva gereinigter Körper-Geist, dessen Erreichung durch eine friedvolle, reinigende und ausgeglichene Ernährung unterstützt werden kann.

Rohkosternährung und Yoga

Die sattvische Qualität frischer pflanzlicher Lebensmittel

Es gibt keinen Zweifel: Die ursprünglichste Form der menschlichen Ernährung besteht aus pflanzlichen Lebensmittel – frisch geerntet und unverarbeitet. Eine Ernährung, die so natürlich wie möglich ist, ist rein und fördert eine bewusste und achtsame Verbindung zur Natur. Sie ermöglicht einen gewaltfreien und verantwortungsvollen Konsum, der weit über das Essen hinausgeht.

Sonnenkost

Frisch geerntet können wir pflanzliche Lebensmittel, insbesondere grünes Blattgemüse, auch als Sonnenkost bezeichnen. Der grüne Pflanzenfarbstoff, das Chlorophyll, absorbiert im Zuge der Photosynthese Lichtteilchen (Photonen) und wandelt das Sonnenlicht zusammen mit Kohlendioxid und Wasser in Glukose und Sauerstoff um und speichert dieses im grünen Blatt. Frische Blätter sind also wie eine Art Speicherbatterie für Sonnenlicht. Der Verzehr von frischen, grünen Lebensmitteln kann somit eine Entwicklung hin zu einem lichten Körper maßgeblich unterstützen. Während des Assimilationsvorgangs in unserem Körper wird dieses Licht von den Pflanzen freigegeben und von unserem Organismus aufgenommen. Darüber hinaus wird vermutet, dass Biophotonen die Informationsübertragung unter den Körperzellen verbessern und über ordnende Kraft verfügen.

Pflanzenzellwasser

Wasserreiches Gemüse wie Gurken, reife Früchte und frisch gepresste Säfte liefern uns wertvolles Pflanzenzellwasser, sind unverfälscht, nährstoffreich und wirken reinigend und hydrierend. Sie sind reich an Nährstoffen in einem natürlichen Wirkstoffkomplex und enthalten so wenig wie möglich Stoffe, die unseren Körper belasten und in Ausscheidungskrisen bringen.

Wildkräuter, Sprossen und Mikrogrün

Wildkräuter, Sprossen und Mikrogrün verfügen darüber hinaus über eine außerordentliche Fülle an sekundären Pflanzenstoffen und Enzymen.

Wildkräuter suchen sich ihren Platz in der Natur selbst, setzen sich durch und verfügen infolgedessen über reichlich Schutz- und Abwehrstoffe in Form von sekundären Pflanzenstoffen. Nach bisherigen Erkenntnissen haben sekundäre Pflanzenstoffe einen gesundheitsfördernden Einfluss auf eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen und wirken unter anderem antibiotisch, entzündungshemmend und immunmodulierend.

Im Winter sind Sprossen und Mikrogrün hervorragend geeignet, um uns mit reichlich Vitaminen, Mineralstoffen, Biophotonen und Enzymen zu versorgen. Während Blattgrün und Gemüse aus dem Supermarkt durch Lagerung erheblichen Nährstoffverlusten unterworfen ist, wachsen Sprossen und Mikrogrün auf der eigenen Fensterbank heran und können frisch und lebendig auf unseren Teller gelangen.

Süße

Die sattvische Ernährung zeichnet sich durch einen süßen oder erdigen Geschmack aus. Bevorzugte Lebensmittel sind also Früchte sowie stärkereiche Gemüsesorten wie Karotten, Süßkartoffeln oder Linsensprossen. Alles was scharf schmeckt erzeugt Rajas und salzige Gerichte führen zu Schwere, also zu mehr Tamas im Körper. Daher finden wir in der sattvischen Ernährung keinen Knoblauch, kein Chili und wenig Salz.

 

Die Wahl der Lebensmittel hat großen Einfluss auf unser Befinden und so kann unsere Gesundheit und unsere spirituelle Entwicklung durch eine sattvadominante Ernährung wesentlich gefördert werden. Frische, pflanzliche Lebensmittel enthalten ihr volles Potenzial an „Licht“ und Lebensenergie (Prana), wirken reinigend und belebend, wir fühlen uns körperlich genährt und geordnet im Geist.

Salat Bowls

 

Die praktische Umsetzung

Auf keinen Fall sollte man mit dem Optimum vor Augen in die Ernährungsumstellung einsteigen, sondern die sattvische Ernährung langsam einschleichen sowie Rajas und Tamas allmählich verringern.

Ein zu schneller Umstieg zu einer „reinen“ Ernährung kann Entgiftungskrisen auslösen, ebenso bedeutet ein plötzlicher Koffein- oder Zuckerentzug Stress und bringt den Körper aus dem Gleichgewicht. Außerdem ist es wichtig, die Verdauung langsam an eine Ernährung, die aus reichlich frischem Pflanzlichen besteht, zu gewöhnen. So haben die Darmbakterien genug Zeit sich neu zu sortieren, um den erhöhten Pflanzenanteil optimal zu verdauen.

Auf den Körper hören

Das oberste Ziel sollte sein, für sich individuell das richtige Mass an „reiner Ernährung“ herauszufinden. Eine Ernährungsweise, die viel Disziplin erfordert, ist langfristig nicht sinnvoll, weil dadurch keine wirkliche innere Ruhe entstehen kann. Besser ist es, Sattva soweit in sein Leben zu integrieren, wie es sich leicht anfühlt und Freude bereitet. Bestenfalls kommt dann ein Stein ins Rollen, der nicht mehr aufzuhalten ist.

Um sich selbst besser kennenzulernen, ist es sehr hilfreich, seine individuelle Konstitution den ayurvedischen Doshas zuzuordnen.

 

Wesentliche Aspekte aus dem Ayurveda

Ayurveda – Ayus (Leben) und Veda (Wissen) – „Wissen vom Leben“– ist das älteste, überlieferte Heilwissen und findet seinen Ursprung in der vedischen Hochkultur Indiens. Das Wissen wurde einst mündlich von Generation zu Generation übertragen. Das ganzheitliche Lebenskonzept lehrt, wie durch ein ausgeglichenes Verhältnis von Körper, Seele und Geist die Gesundheit bis ins hohe Alter erhalten werden kann.

Fünf Elemente und die Doshas

In der Natur finden wir laut dem Ayurveda fünf Elemente, die unsere Natur formen: Luft, Wasser, Feuer, Erde und Äther. In einem weiteren Schritt werden diese zu drei Bioenergien, den sogenannten Doshast zusammengefasst. Es handelt sich dabei um biologische Regelkräfte, deren Eigenschaften uns nachhaltig beeinflussen:

Vata = Luft + Äther

Pitta = Feuer + Wasser

Kapha = Erde + Wasser

Man geht davon aus, dass die drei Doshas immer gleichzeitig im Körper wirken, aber bei jedem von uns von Geburt an in einer etwas anderen Gewichtung auftreten. Die jeweils individuelle Grundkonstitution wird dann einem Einzel-Dosha-Typ (Vata, Pitta, Kapha) oder einem Mischtyp (wie Vata-Pitta oder Pitta-Kapha) zugeordnet.

Die folgende Beschreibung der Dosha-Typen ermöglicht eine grobe Zuordnung mit Hinweisen auf eine entsprechende Ernährung:

Ernährung für Vata-Typen

Der Vata-Typ ist schlank, hat einen leichten Knochenbau und eher schwache Muskeln, neigt zu trockener Haut, friert leicht und nimmt schwer zu. In der Regel haben Vata-Menschen ein leichtes Verdauungsfeuer. Blähende, schwer verdauliche Speisen wie Kohl, Pilze und Hülsenfrüchte sollten gemieden werden. Empfohlen werden leicht verdauliche und warme Speisen, die salzig, sauer oder süß schmecken, passende Gewürze sind Zimt, Nelke, Ingwer und Safran.

Ernährung für Pitta-Typen

Der Pitta-Typ hat einen sportlichen Körper, warme Haut, viel Energie, einen starken Willen und übernimmt gerne Führungsaufgaben. Pitta-Menschen sollten genug entspannen und alle übersäuernden und scharfen Lebensmittel, ebenso Alkohol, Kaffee, Milchprodukte, Zucker und Weißmehl meiden. Stattdessen werden kühle und leichte sowie bittere und süße Speisen sowie die Gewürze Kurkuma, Koriander und Kardamom empfohlen.

Ernährung für Kapha-Typen

Der Kapha-Typ ist kräftig und verfügt über reichlich Ausdauer und Gelassenheit. Kapha-Menschen neigen zu Übergewicht, langsamem Stoffwechsel und einer eher trägen Verdauung. In der Ernährung sollten fette, schwere Mahlzeiten gemieden, stattdessen viel frisches Obst und Gemüse verzehrt werden. Die Speise des Kapha-Typs soll nach der ayurvedischen Ernährungslehre leicht und trocken sein und die Geschmacksrichtungen scharf, bitter und herb enthalten. Chili und Ingwer sind empfehlenswert.

Verdauungsfeuer

Im Ayurveda hat das Verdauungsfeuer „Agni“ einen sehr hohen Stellenwert. Es gilt: Je besser unsere Verdauung ist, desto gesünder sind wir. Ein starkes Verdauungsfeuer ist dann gegeben, wenn eine optimale Menge an Verdauungssäften und Magensäure von den Drüsen produziert und abgegeben wird. Für die Eiweißaufspaltung ist vor allem die Magensäure von großer Bedeutung. Ein Magensäuremangel macht sich in Form von Blähungen, Verstopfung, Völlegefühl, Sodbrennen und Aufstoßen bemerkbar.

Stärkend auf das Verdauungsfeuer wirken:

  • Ingwerwasser, Ingwer kurbelt deinen Stoffwechsel an und stärkt somit unser Agni.
  • Bitterstoffe stimulieren nicht nur den Speichel, sondern regen auch die Produktion der Verdauungssäfte an und wirken auf Leber und Bauchspeicheldrüse aktivierend.
  • Eine zum persönlichen Dosha-Typ ausgleichende Ernährung.
  • Verdauungsstärkende Gewürze wie Ingwer, Kardamom, Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Muskat, Nelken und Zimt.

 Ayurvedische Ernährungsregeln

Nachfolgende ayurvedische Grundempfehlungen unterstützen die sattvische Lebensweise:

  • Wähle deine Nahrung bewusst, möglichst saisonal und regional.
  • Bereite deine Gerichte achtsam zu.
  • Esse nur, wenn du wirklich Hunger hast.
  • Esse die größte Mahlzeit Mittags, wenn das Verdauungsfeuer am stärksten ist.
  • Kaue gründlich und speichle deine Nahrung gut ein.
  • Überesse dich nicht.
  • Konsumiere nur frische und reife Lebensmittel.
  • Mische so wenig wie möglich.
  • Esse abends leicht und bekömmlich.
  • Gehe nicht mit vollem Magen zu Bett.
    Der erholsame Schlaf ist die beste Voraussetzung für Regeneration.
Grünkraut Bowl

Ayurveda und Rohkost

Die reinste Form der Ernährung besteht zweifelsfrei weitgehend aus frischen, pflanzlichen Lebensmitteln. Damit die Rohkosternährung langfristig gelingt, können die Grundprinzipien aus dem Yoga und dem Ayurveda eine große Bereicherung für die individuelle, typengerechte Anpassung darstellen. Darüber hinaus können sie sehr aufschlussreiche Erklärungen liefern, warum unsere Bedürfnisse und Wohlfühlzonen oftmals so unterschiedlich sind.

Sowohl die drei Gunas (Sattva, Rajas und Tamas) wie auch die drei Doshas (Vata, Pitta und Kapha), das individuelle Verdauungsfeuer und die ayurvedischen Ernährungsregeln liefern wertvolle Impulse, um die passende Rohkosternährung für sich herauszufinden.

Unsere Empfehlungen

Unsere Empfehlungen erfolgen in Anlehnung an die Ernährungslehre von Dr. John Switzer und Dr. Gabriel Cousens, Autor der 4-teiligen Buchreihe „Mehr Lebensenergie mit ayurvedischer Rohkost„.

Dr. John Switzer, praktizierender Arzt seit 30 Jahren und Leiter eines Ayurveda-Praxis, hat die Erfahrung gemacht dass eine individuell angepasste Rohkost-Ernährung bessere Heilungsfortschritte ermöglichen kann als eine Ernährung mit gekochten Lebensmitteln.

Dr. Gabriel Cousens ist ganzheitlicher Arzt, Psychiater und spiritueller Lehrer. In seinen Büchern gelingt es ihm wie keinem anderem Autor eine individuelle typengerechte Ernährung vorstellen, indem er die ayurvedische und roh-vegane Ernährung unter Einbeziehung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse vereint. Während langer Indienaufenthalte konnte er erfahren, dass die ayurvedische Ernährung in ihrem Ursprung roh war.

Der Vata-Typ

Der Vata-Typ verfügt unter allen drei Dosha-Typen über das schwächste Verdauungsfeuer und neigt am ehesten zum Frieren. Deshalb sollten bei der Umsetzung einer Rohkosternährung einige Aspekte beherzigt werden:

  • Zu regelmäßigen Zeiten essen, eher kurze Pausen zwischen den Mahlzeiten einlegen
  • Die größte Mahlzeit Mittags essen, weil hier das Verdauungsfeuer am stärksten ist
  • Weniger Lebensmittel wählen, die kühlend wirken. Früchte und Gemüse sollten nicht direkt aus dem Kühlschrank verzehrt werden. Im Winter ist es sinnvoll, Rohkostgerichte in angewärmtem Geschirr zu servieren oder auch bis 40 Grad zu erwärmen.

Das Frühstück besteht beispielsweise aus einem rohköstlichen Buchweizen-Porridge aus gekeimtem Buchweizen mit wärmenden Gewürzen. Eine reine Früchtemahlzeit bringt den Vata-Typ leicht aus dem Gleichgewicht, deshalb sollte er Früchte, um sich zu stabilisieren, immer mit reichlich Blattgrün (Mineralstoffe) kombinieren. Die Mittagsmahlzeit kann aus einer großen Salatmahlzeit oder Bowl mit Avocado, Oliven, Falafel und/oder Rohkost-Crackern mit Hummus bestehen, die Abendmahlzeit empfiehlt sich für den Vata-Typ gekocht (Gemüsesuppe, gedünstetes Gemüse mit Quinoa oder Hirse). Vatas vertragen unter den Dosha-Typen Fette und Salz am besten.

Der Pitta-Typ

Der Pitta-Typ verfügt über das stärkste Verdauungsfeuer und kommt in der Regel am besten mit der Rohkosternährung zurecht.

  • Durch sein eher hitziges Temperament sollte der Pitta-Typ auf stark gewürzte, ölige und salzige Gerichte sowie stimulierende Lebensmittel wie Kaffee und Alkohol verzichten.
  • Ideal sind stattdessen milde, süße, bittere und je nach Reinigungsgrad des Körpergewebes auch fettarme Rohkostgerichte.
  • Der Rohkostanteil kann 80 bis 100 Prozent betragen, wobei spät abends keine Rohkost mehr verzehrt werden sollte.

Das Frühstück kann aus Früchten oder einem grünen Smoothie bestehen. Mittags und abends können Pittas in der roh-veganen Küche unter Bowls, Wraps, Zoodles uvm. aus dem Vollen schöpfen. Von allen drei Doshas sind Pittas am empfindlichsten gegenüber Giftstoffen aus Wasser, Luft und Nahrung und sollten deswegen besonders auf biologisch angebaute Lebensmittel und gute Wasserqualität achten.

Der Kapha-Typ

Kaphas entsprechen in vielem dem Gegenteil der Vatas. Entsprechend seinem stabilen Körpergewebe hat der Kapha-Typ eine eher träge Verdauung.

  • Ölige und fettige Speisen sollte er meiden, da sie den Verdauungsprozess verlangsamen.
  • Der Kapha-Typ kommt wunderbar mit einer 80 bis 100 prozentigen Rohkosternährung zurecht und
  • kann dabei sogar mit nur einer oder zwei Mahlzeiten auskommen.

Das Frühstück kann ausfallen, die Mittagsmahlzeit kann aus wasserreichem Obst und Gemüse bestehen, arm an Salz, Samen oder Nüssen. Darüber hinaus vertragen Kaphas viel bitteres und adstringierendes grünes Gemüse sowie scharfe Gewürze. Zu viel Fett und Salz kann beim Kapha-Typ ein unangenehmes Aufgeschwemmt-sein nach sich ziehen, stattdessen kann er durch eine leichte Ernährung optimale Ausgeglichenheit erlangen.

 

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Wenn du ein tieferes Verständnis über die gesundheitliche Wirkung einer natürlichen Ernährungsweise erlangen möchtest – dann informiere dich bei uns!

Ernährungsberaterausbildung roh-vegan

Ulrike Eder
Ulrike ist Heilpraktikerin (psych.), Ernährungsberaterin, Hippocrates Lifestyle Medicine Coach und Phytotherapeutin. Zusammen mit ihrem Mann Jürgen leitet sie die Ernährungsberater-Fernausbildung der Deine Ernährung Akademie.

Kommentare

3 Kommentare

  1. Olga

    Hallo, ich finde den Beitrag sehr interessant. Verstehe aber nicht ganz. In der Ayurveda werden scharfe Gewürze wie Pfeffer und Chili sowie bittere, saure, salzige und trockene Speisen, Zwiebel, Knoblauch, Fermentiertes nicht empfohlen.
    Aber Einzel-Dosha-Typen werden entweder Salz, Chili, bitteres, scharfes oder trockenes empfohlen. Widerspricht sich das nicht? Und warum sind Zwiebeln, Knoblauch und fermentiertes schwerverdaulich? Ich dachte bis jetzt dass das im Gegenteil die Verdauung anregt und das Fermentiertes zum Teil schon von den Milchsäurebakterien verdaut ist.
    Kann das überhaupt alles richtig sein, was in Ayurveda steht?
    Vielen Dank!

    Antworten
    • Ulrike Eder

      Liebe Olga,

      ja, wenn man sich näher mit den Ernährungslehren beschäfigt, findet man sich schnell im Ernährungsdschungel wieder. Die Lösung liegt darin, sich das theoretische Wissen anzueignen und die somatische Intelligenz zu entwickeln, um dann schließlich zu spüren, was stimmt denn jetzt für mich.

      Genau genommen, sind die 3 Gunas, die Verhaltensregeln des Yoga Sutra separat zu den Lehren des Ayurveda zu sehen. Nach dem „Prinzip der Reinheit“ sollte man sich so sattvisch wie möglich ernähren, aber für eine Ausgewogenheit nicht zu 100 %. Genauso wie beispielsweise nicht eine 100 prozentige basische Ernährung, sondern eine 80 prozentige empfohlen wird, so wirken die rajasische und tamasische Lebensmittel ausgleichend (auch Dosha ausgleichend) und haben auch ihre Qualität.

      Vielleicht klingt die Aussage „schwer verdaulich“ auch verwirrend, man könnte auch sagen „verlangsamend“.

      Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen, liebe Grüße Ulrike

      Antworten
  2. Sandra

    Wertvoller Beitrag!

    Hab mich früher auch über Yoga belesen und die Gunas kennengelernt bevor ich allgemein über Ayurveda las.

    Mein Körper wird immer reiner und da zieht es mich zu Rohkost. Ich merke das total. Das wird mir gerade klar.

    Toller Artikel, Ulrike.

    Antworten

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