Longevity

Das Thema Longevity gewinnt in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Fortschritte in der Medizin, ein wachsendes Bewusstsein für Gesundheit und Ernährung sowie die immer weiter erforschten Zusammenhänge zwischen Lebensstil und Alterungsprozessen haben dieses Feld in den Mittelpunkt gerückt. So ist es keine Überraschung, dass Netflix-Dokumentationen, Bücher, soziale Medien wie Instagram und wissenschaftliche Studien sich zunehmend mit den Geheimnissen eines langen und gesunden Lebens beschäftigen.

Doch gleichzeitig stehen wir vor gegensätzlichen Entwicklungen: Während die Lebenserwartung steigt, nehmen chronische Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme und Übergewicht weltweit zu. Die Kluft zwischen dem Wunsch nach einem langen, gesunden Leben und den realen Herausforderungen wird immer deutlicher.

In diesem Spannungsfeld bieten die sogenannten „Blauen Zonen“ – Regionen, in denen Menschen besonders lange und gesund leben – wertvolle Einblicke. Ihre Lebensweise sowie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, wie wir aktiv unsere Gesundheit und Langlebigkeit fördern können.

In diesem Artikel tauchen wir ein in die Geheimnisse der Longevity: Welche Rolle spielen Ernährung, Bewegung und mentale Gesundheit? Und wie können wir in einer schnelllebigen Welt langfristig gesünder leben?

Was bedeutet Longevity?

Der Begriff „Longevity“ stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Langlebigkeit“. Im gesundheitlichen und wissenschaftlichen Kontext umfasst Longevity jedoch weit mehr als nur ein langes Leben. Es geht darum, sowohl die Lebensjahre (Lebensspanne) als auch die gesunden Jahre (Gesundheitsspanne) zu verlängern.

Der Fokus von Longevity liegt darauf, die Lebensqualität zu maximieren, Krankheiten vorzubeugen und altersbedingte Beschwerden zu minimieren, um körperlich und geistig fit zu bleiben und ein aktives, erfülltes Leben führen können. Faktoren wie Ernährung, Bewegung, Schlaf, Stressbewältigung und soziale Kontakte spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Longevity verbindet traditionelle Ansätze für ein gesundes Leben mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die es ermöglichen, Alterungsprozesse besser zu verstehen und aktiv zu beeinflussen.

Mit dem Ziel, nicht nur länger zu leben, sondern auch gesünder, spiegelt Longevity den Wunsch wider, unser volles Potenzial auszuschöpfen – unabhängig vom Alter.

Langlebigkeitsstudien

Darüber hinaus gibt es viele weitere Forschungsprojekte, mit dem Ziel gemeinsame Lebensstil-Merkmale herauszufinden, die zu Langlebigkeit beitragen.

Anfang der 1970er Jahre untersuchte der amerikanische Gerontologie-Professor Dr. Alexander Leaf die gesündesten und langlebigsten Völker der Welt, in denen Menschen bei voller Gesundheit 100 Jahre und älter werden. Darunter waren beispielsweise die Hunzas in Pakistan und die Bewohner von Campodimele in Italien.

All diesen Langlebigkeitsstudien ist gemein, dass diese Menschen in abgelegenen Gebieten leben und von der Industrialisierung noch nicht wirklich erreicht wurden.

Die Gemeinsamkeiten

In der Lebensweise der außergewöhnlich gesunden und langlebigen Völker zeigen sich folgende Gemeinsamkeiten:

  • Sie wohnen in eher abgelegenen Gegenden, abseits von der Zivilisation, betreiben Ackerbau und verfügen über nährstoffreiche Böden.
  • Sie ernähren sich fast ausschließlich von frisch geerntetem Gemüse und Früchten aus dem eigenen Garten. Dies bedeutet eine kalorienarme Ernährung bei optimaler Nährstoffversorgung.
  • Sie verzehren keine Fertigprodukte.
  • Sie verwenden keinen Zucker und kaum Salz.
  • Sie ernähren sich überwiegend pflanzlich.
  • Sie bewegen sich täglich viel an der frischen Luft.
  • Sie sind schlank und haben keinen Bauchansatz.
  • Sie leben in einem wohlwollenden Miteinander und Ältere haben einen hohen Stellenwert in der Gemeinschaft.

An den Genen liegt es zu weniger als 10 Prozent, wie eine Meta-Studie von 2018 ergab. (1)

 

Wie haben sich die Menschen früher ernährt?

Weitere Voraussetzungen für Gesundheit lassen sich auch aus einem Vergleich der ursprünglichen und heutigen Ernährung ableiten. Die Mehrzahl der Ernährungswissenschaftler und Evolutionsbiologen geht davon aus, dass sich der frühe Mensch hauptsächlich von Wildgemüse, Früchten und Beeren ernährt hat.

Ein grundlegender Wandel vollzog sich vor etwa 10.000 Jahren, als die Menschen sesshaft wurden, mit dem Getreideanbau begannen und das Brot zu einem Grundnahrungsmittel wurde.

Und erst vor 150 Jahren wurde der Mensch durch die industrielle Lebensmittelverarbeitung mit „raffinierten“ Produkten wie Zucker, Weißmehl, hellem Reis uvm. konfrontiert.

Ernährung

Wichtig ist, dass wir uns verdeutlichen, dass das industrielle Verarbeiten von Lebensmitteln in der Menschheitsgeschichte nur einen kurzen Augenblick darstellt. Das ist uns nicht bewusst, weil wir es nicht anders kennen. Unsere Generation ist bereits mit dem Supermarkt aufgewachsen und es ist für die meisten von uns selbstverständlich dort einzukaufen, was uns angeboten wird. Wir vergessen darüber nachzudenken, dass der Mensch aus einem Leben in der Natur stammt und sich davon ernährt hat, was er dort vorgefunden hat. Unsere gegenwärtige Ernährung hat sich davon weit weg entwickelt.

Unsere heutigen Nahrungsmittel

  • sind meist viel zu sehr verarbeitet,
  • sind nährstoffärmer,
  • sind meist zu zucker– und salzreich,
  • enthalten zu viele Zusatzstoffe, viele davon kennt unser Körper gar nicht.

Das versteckte Dilemma

Unser Körper kann Defizite sehr lange ausgleichen und lässt uns „leider“ nicht sofort spüren, was ihm schadet. Früher oder später zeigen sich Schieflagen in Form von körperlichen Symptomen wie Schmerzen, Unwohlsein, Bluthochdruck und ähnlichem. Spätestens dann heißt es, die Stimme des Körpers zu hören und zu analysieren, wo die Ursachen liegen.

Der Zellstoffwechsel

Was passiert eigentlich, wenn wir uns falsch ernähren, wenn die Nahrung zu wenig Nährstoffe enthält oder zu viele Stoffe, die der Körper gar nicht verwerten kann? Um diese körperlichen Abläufe nachvollziehen können, ist es sinnvoll den menschlichen Organismus auf Zellebene zu betrachten:

Die Grundlage aller biochemischen Abläufe im Körper ist der Zellstoffwechsel. Alles, was wir essen, muss verarbeitet und umgewandelt werden, um daraus Lebensenergie zu gewinnen.

Der Mensch besteht aus einer unvorstellbar großen Zahl von ungefähr 80 Billionen Zellen. Diese können wir uns wie kleine Fabriken vorstellen, jede folgt ihrer Funktion. Für deren Versorgung mit Nährstoffen ist es wichtig, dass der Stoffwechsel und somit die Ver- und Entsorgung der Zelle gut funktionieren.

Mit dem Stoffwechselaustausch befasste sich sehr ausführlich der Wiener Arzt Prof. Dr. Alfred Pischinger (1899-1983). Er beschrieb im sogenannten „System der Grundregulation“, wie die Nährstoffe in die Körperzellen gelangen und wie sie sich ihrer Abfallstoffe entledigen.

System der Grundregulation

Abbildung und nachfolgende Beschreibung zeigen den Stoffwechselaustausch vereinfacht auf.

Versorgung der Zellen

Über die Arterien werden Nährstoffe und Sauerstoff zu den Zellen transportiert und treten über feine Kapillaren in das die Zelle umgebende Bindegewebe aus. Von dort müssen sie über eine kurze Endstrecke zur Zelle gelangen.

Entsorgung der Zellabfälle

Ebenso werden die Stoffwechselabfallprodukte von den Zellen in das Bindegewebe abgegeben und über die Blut- und Lymphgefäße zu den Ausleitungsorganen (Nieren, Darm, Lungen) transportiert.

Überlastung der Ausscheidungsorgane

Kommt es nun im Zusammenhang mit einer ungünstigen Ernährung oder Lebensweise zu einer Störung des Abtransports, so bleiben Stoffwechselrückstände in der Zellumgebung zurück und „verschlacken“ das Bindegewebe. Dies hat zur Folge, dass der Stoffwechselaustausch beeinträchtigt und für Nährstoffe und Sauerstoff der Weg zur Zelle erschwert wird.

Die Folgen sind

  • mangelhafte Sauerstoff- und Nährstoffversorgung
  • Überlastung von Leber und Nieren mit Entgiftungs- und Ausscheidungstätigkeiten
  • fortschreitende Einlagerung von Stoffwechselrückständen im Bindegewebe (Verschlackung)

Wie können wir uns ernähren, damit Krankheit gar nicht erst entsteht?

Eure Nahrung soll eurer Heilmittel sein

Dieser Ausspruch von Hippokrates ist von großer Tragweite. Hippokrates erkannte als Arzt, dass die gesunde Lebensführung und insbesondere eine gesunde Ernährung eine zentrale Rolle für Gesundheit spielt. Offenbar gab es schon um 400 vor Christus das „maßlose“ Essen, das zu körperlichen Gebrechen führte.

So kam Hippokrates zu der Schlussfolgerung, dass

  • eine natürliche Ernährung und
  • regelmäßige Körperreinigung

die Kräfte des Körpers bis ins hohe Alter erhalten können.

Die pflanzenbasierte Ernährung

Mit großer Überzeugung empfehlen wir von „Deine Ernährung“ Lebensmittel, die nicht in einer Fabrik hergestellt wurden, wie das heute bei Nudeln, Knödeln, Keksen oder Pizza aus dem Supermarkt der Fall ist. Stattdessen sollte der Fokus auf Gemüse, Früchten, Samen und Nüssen liegen.

Frische pflanzliche Lebensmittel

  • sind nährstoffreich
  • sind reich an Enzymen
  • stärken das Immunsystem
  • sind reich an Ballaststoffen, fördern die Verdauung
  • werden basisch verstoffwechselt
  • wirken antioxidativ, antientzündlich und antikarzinogen
  • enthalten viel Chlorophyll
  • schenken mehr Energie und geistige Klarheit
  • beugen Zivilisationskrankheiten vor
  • verlangsamen den Alterungsprozess
  • eröffnen „Eine neue Welt des Essens

Ergänzend hierzu empfehlen wir die Artikel:

Die basische Ernährung – was bewirkt sie?
Ist körperliche Entgiftung durch die Ernährung möglich?

Ja, aber . . .

Dieser Ansatz klingt für viele vielleicht nach einer wünschenswerten Lebensweise, bis sich im zweiten Moment das große  „ja, aber“ breit macht.

Was ist möglich, bei einem langen Arbeitstag, straff organisierten Familienalltag und einem Leben in der Stadt? Alles muss schnell gehen. Außerdem ist es sehr schwierig eingespielte Gewohnheiten zu durchbrechen. Eine Veränderung erfordert sehr viel Begeisterung und Willen. Neues muss überzeugen, alltagstauglich, unkompliziert und erschwinglich sein und das Allerwichtigste:

Das Essen muss schmecken!

Sich überwiegend von frischem Gemüse und reifen Früchten zu ernähren, das scheint eine große Herausforderung. Wer sich allerdings für diese neue Welt des Essens öffnet, wird überrascht sein, wie kreativ die Rohkostküche sein kann. Am Anfang ist vieles neu, die Küchenausstattung, die Zutaten und Vorräte und die Abläufe. Aber mit der Zeit wird auch diese Art der Zubereitung schnell von der Hand gehen und ungeahnte Geschmackserlebnisse bescheren.

Fazit

Das Geheimnis der Blauen Zonen ist gelüftet:

Die Studien über Menschen in Langlebigkeitsgebieten zeigen eindeutig und nachvollziehbar auf, dass es am natürlichen Lebensstil liegt, gesund alt zu werden. Wichtig ist ebenso ein frohes Gemüt, wenig Stress und ein harmonisches, wohlwollendes Miteinander. 

 

Wenn du ein tieferes Verständnis über die gesundheitliche Wirkung einer natürlichen Ernährungsweise erlangen und deine Gesundheit auf ein höheres Level heben möchtest – dann informiere dich bei uns!

Ernährungsberaterausbildung roh-vegan

Ulrike Eder
Ulrike ist Heilpraktikerin (psych.), Ernährungsberaterin, Hippocrates Lifestyle Medicine Coach und Phytotherapeutin. Zusammen mit ihrem Mann Jürgen leitet sie die Ernährungsberater-Fernausbildung der Deine Ernährung Akademie.

Kommentare

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Fast geschafft! Wie heißt du und wohin soll ich dir den Newsletter und das E-Book senden?

Durch die Eintragung erteilst du uns die Erlaubnis, dir per E-Mail weitere Informationen inkl. des E-Books zu senden. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.

You have Successfully Subscribed!

Hole dir das roh-vegane Basiswissen

Trage dich für meinen Newsletter ein und erhalte das roh-vegane Basispaket.

Vermeide typische Fehler und gewinne Sicherheit in der Nährstoffversorgung.

roh-veganes Basiswissen

You have Successfully Subscribed!

Fast geschafft! Wie heißt du und wohin soll ich dir den Newsletter und das E-Book senden?

Durch die Eintragung erteilst du uns die Erlaubnis, dir per E-Mail weitere Informationen inkl. des E-Books zu senden. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.

You have Successfully Subscribed!

Fast geschafft!


Wie heißt du und wohin soll ich dir den Newsletter und das Rezepte-E-Book senden?

 

Durch die Eintragung erteilst du uns die Erlaubnis, dir per E-Mail weitere Informationen inkl. des E-Books zu senden. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.

You have Successfully Subscribed!