Eine Rohkost Schokolade selbst zu machen rentiert sich aus mehreren Gründen:
Mit der Schokoladen-Zubereitung
- lernt man die Zutaten im Detail kennen
- entsteht Interesse für die Kakaobohne und ihren puren Geschmack sowie
- ihre Nährstoffdichte und ihre Wirkung in unserem Körper
Die Kakaobohne
Es gibt kaum ein Lebensmittel, in welchem sich solch eine Fülle an wichtigen Nährstoffen auf so kleinem Raum zusammendrängt wie in der Kakaobohne – vorausgesetzt sie wurde schonend behandelt und nicht über 42 Grad erhitzt. In einer Bohne stecken über 300 Vitalstoffe, insbesondere Mineralstoffe, Vitamine und auch sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativer Wirkung.
Beachtlich ist der Magnesiumgehalt von 280 mg in 100 g Rohkakao. Kakao gilt als der größte natürliche Magnesiumlieferant. Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff für viele Stoffwechselvorgänge in unserem Körper und wirkt unter anderem beruhigend und entspannend.
Berechtigt ist die Aussage „Schokolade macht glücklich“. Kakao enthält Tryptophan, eine essentielle Aminosäure, die im Körper in das Glückshormon Serotonin umgewandelt wird. Dazu kommen Theobromin und eine geringe Menge Koffein, welche eine konzentrationsfördernde und eine anregende Wirkung haben.
👉 Kontroverse Meinungen zur gesundheitlichen Wirkung siehe >> HIER
Die Schokoladen-Zubereitung:
Für die Zubereitung einer Schokolade benötigen wir eine Fettkomponente, ein Süßungsmittel und Kakao:
Fettkomponente
Bei der klassischen Schokoladenherstellung kommt Kakaobutter als Fettkomponente zur Anwendung. In verschiedenen Variationen verwenden wir auch Kokosöl, Nussmuse oder gemahlene Nüsse.
Beachte: Im Vergleich zu Kakaobutter macht Kokosöl die Schokolade etwas cremiger, aber wärmeempfindlich. Das heißt, die Schokolade sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden, da sie bereits bei Zimmertemperatur weich wird.
Süßungsmittel
Als Süßungsmittel dienen Dattelsirup, Kokosblütensirup, Ahornsirup, Agavensirup, Erythritol oder Honig. Auch Trockenfrüchte sind eine Option.
HIER kannst du dich über die verschiedenen alternativen Süßungsmittel informieren.
Kakao
Die Vollendung erlebt die Schokolade mit Kakao in Rohkostqualität.
Wir unterscheiden hier in
- stark entöltes Kakaopulver (8 – 11 % Fett)
Stark entöltes Kakaopulver ist etwas runder im Geschmack mit geringer ausgeprägtem Schokoladengeschmack und einer weniger herben Note. Das Pulver lässt sich etwas besser verrühren. - schwach entöltes Kakaopulver (20 – 25 % Fett)
Schwach entöltes Kakaopulver verfügt über einen vollmundigen und aromatischen Schokoladengeschmack. Das Pulver löst sich nur durch Erwärmen auf. - gemahlene Kakaobohnen (45 – 50 % Fett)
- Kakaonibs (45 – 50 % Fett)
Kakaonibs sind gebrochene Kakaobohnen - Kakaoliquor (45 – 50 % Fett)
Für die Herstellung von Kakaliquor werden die Kakaobohnen vermahlen und bei niedriger Temperatur erwärmt (ca. 38-40 °C) bis eine Paste entsteht. Kakaoliquor besteht somit aus der ganzen Kakaobohne und schmeckt besonders vollmundig und aromatisch.
Innerhalb der 3 Hauptzutaten Fettkomponente, ein Süßungsmittel und Kakao sind bei der Schokoladenzubereitung keine Grenzen gesetzt, d.h. du kannst experimentieren und deine Lieblingsschokolade (siehe auch Schokoladenbruch) entdecken:
ROHKOST-SCHOKOLADE
ZUTATEN
- 80 g Kakaobutter
- 50 g helles Mandelmus
- 50 g Kakaopulver Rohkostqualität (schwach entölt)
- 80 g Kokosblütensirup oder alternatives Süßungsmittel
- 1 kleine Prise Salz und eine Messerspitze Vanille
ZUBEREITUNG
- Kakaobutter im Wasserbad erwärmen (nicht über 42 Grad).
- Kakaopulver, Vanille und Salz in eine Schüssel geben.
- Nun Kokosblütensirup, Mandelmus und die Kakaobutter hinzufügen und mit dem Handmixer gut verrühren. Die Schokoladenmasse in die Förmchen füllen.
Für mehr Cremigkeit und Nougatgeschmack kann der Mandelmusanteil erhöht werden.
Dieses Rezept dient als Basisrezept und ist nach Belieben veränderbar. So können beispielsweise die Kakaobutter gegen einen Teil Kokosöl ausgetauscht, andere Süßungsmittel verwendet sowie damit auch Schokoladenbruch hergestellt werden.
WEIßE SCHOKO-HERZEN
ZUTATEN
- 60 g Kakaobutter
- 20 g Kokosöl
- 50 g grüne Rosinen
- 20 g Lucuma
- 25 g Cashewkerne gemahlen
- 20 g Gojibeeren
- 25 g Reissirup oder alternatives Süßungsmittel
- 1 kleine Prise Salz und ½ TL Vanille
ZUBEREITUNG
- Kakaobutter und Kokosöl im Wasserbad erwärmen.
- Rosinen mit dem Reissirup im Personal Blender pürieren.
- Gojibeeren in kleine Stückchen schneiden.
- Nun alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit dem Handmixer verrühren und in Herzförmchen abfüllen.
APRIKOSEN-SCHOKO-KOKOS-HERZEN
ZUTATEN
für 2 Schichten:
- 100 g getrocknete Aprikosen
- 100 g Kokosflocken
- 30 g Kokosöl
- 20 g Kakaobutter
- 25 g Kokosöl
- 25 g Kakaobutter
- 3 Medjool Datteln
- 25 g Kakaopulver Rohkostqualität
ZUBEREITUNG
- Kakaobutter und Kokosöl im Wasserbad erwärmen.
- Aprikosen, Kokosflocken im Personal Mixer mixen.
- Kokosöl und Kakaobutter hinzufügen und noch einmal kurz durchmixen.
- In die Pralinenförmchen drücken und kalt stellen.
- Für die Schokolade Kokosöl und Kakaobutter im Wasserbad schmelzen.
- Die Medjool Datteln pürieren, weiche Mejool Datteln können auch mit der Gabel zerdrückt werden
- Das Kakaopulver in eine Schüssel geben, Datteln, Kokosöl und Kakaobutter hinzufügen, mit dem Handmixer verrühren und als 2. Schicht in die Pralinenförmchen gießen.
Rohkost Schokoladen sind „aktivierende“ Vitalstoffbomben
Rohkost Schokolade enthält eine geballte Nährstofffülle und reichlich Theobromin, ein Alkaloid welches Koffein sehr ähnlich ist. Das bedeutet, dass es sinnvoll ist, nicht zu viel Schokolade zu essen. Wer sensibel ist, kann die aktivierende Wirkung der Kakaobohne spüren.
Tatsächlich ist Kakao im Rohkostbereich umstritten. Während sich David Wolfe und Markus Rothkranz dafür aussprechen, sind Anthony William, Urs Hochstrasser und Christian Opitz dagegen. Sie halten das Theobromin im Kakao für ebenso schädlich (insbesondere für die Nerven) wie Koffein und sehen den Schaden des Theobromins größer, als den Nutzen der Antioxidantien und des Magnesiums.
Anthony William zählt Kakao infolge seiner aktivierenden Inhaltsstoffe zu stimulierenden Neurotoxinen, was bei häufigem Verzehr belastend und erschöpfend für die Nebennieren und das Nervensystem ist.
Wir finden es wichtig, über diese Aspekt informiert zu sein. Es erklärt, warum sich bei übermäßigem Schokoladengenuss ein leicht nervöses Gefühl einstellen kann und warum sensible Menschen infolge des abendlichen Schokosnacks nicht einschlafen können.
Siehe auch
Du möchtest tiefer in die roh-vegane Ernährungsweise einsteigen und die gesundheitlichen Vorteile umfassend kennenlernen und verstehen?
Vielen Dank für diesen tollen Einblick und die Rezepte !
Liebe Moni,
ich danke dir 🌱 🌿 💚 und wünsche dir gutes Gelingen!
Liebe Grüße
Ulrike
Ich trinke gern zum Abend einen warmen Kakao, aber so tief habe ich in die Materie noch nicht geschaut. Herzlichen Dank für die Ausführungen und Rezepte ❤️
Liebe Kerstin,
danke für dein Feedback! Viel Freude mit Kakao und Schokoladen,
liebe Grüße Ulrike
Hallo Ulrike!
Bei dem dritten Rezept, sind es frische oder getrocknete Aprikosen!
Vielen Dank!
Hallo Olga,
danke für deine Nachfrage, es sind getrocknete Aprikosen. Gutes Gelingen!
Liebe Grüße
Ulrike
Hallo Ulrike,
die grünen Rosinen lassen sich nicht mit dem Reissirup pürieren. Leider ist mein Personalblender dadurch kaputt gegangen.
Oder müssten die grünen Rosinen vorher eingeweicht werden?
Sehr schade.
Hallo Olga,
das tut mir leid. Wir hatten bisher noch keine Probleme damit. Ein Einweichen empfehle ich nicht für dieses Rezept.
Liebe Grüße
Ulrike
Mein Personal Blender von Tribest war leider zu schwach, um dieses Püree herzustellen. Habe alles genau nach Rezept gemacht und extra für dieses Rezept eingekauft. Schade um den Blender.
Danke trotzdem!