Algen werden als Lebensmittel der Zukunft diskutiert. Was macht sie eigentlich so spannend?
Wenn wir bedenken, dass mehr als 70 Prozent der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind und Algen bis zu 30-mal schneller wachsen als Landpflanzen, dann wird deutlich, dass uns mit dem nährstoffreichen Gemüse aus dem Meer eine schier endlose Ressource zur Verfügung steht.
Auch gesundheitliche Aspekte sowie die Herausforderung, die wachsende Bevölkerung zukünftig mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, lassen Algen immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Ursprung und Vorkommen
Algen sind in der Urzeit vor 2,5 bis 3,5 Milliarden Jahren entstanden und haben durch ihre Fähigkeit Kohlendioxid aufzunehmen und Sauerstoff abzugeben maßgeblich zur Erzeugung einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre beigetragen.
Weltweit sind derzeit etwa 50.000 Algenarten bekannt. Man schätzt die Artenvielfalt auf über 400.000. Davon dürfen 100 als Lebensmittel genutzt werden.
Der Nährstoffreichtum der Algen
Algen sind im Wasser lebende Photosynthese betreibende Organismen und gelten als die chlorophyllreichsten Lebensmittel.
Ihr Spektrum an Protein, Fettsäuren, Mineralstoffen und Vitaminen ist sehr bemerkenswert. Sie sind reich an
- Aminosäuren (Spirulina bestehen bis zu 70% aus Protein)
- Omega-3-Fettsäuren
- Mineralstoffen Jod, Calcium, Magnesium, Eisen, Kalium, Zink und Selen
- Vitaminen A, B-Komplex, C, E und K
- Chlorophyll und Biophotonen
Ihre Schleimstoffe sind ein ausgezeichnetes Befeuchtungsmittel für die Darmschleimhaut, was die Aufnahme der Nährstoffe unterstützt.
Fast alle Algen haben die Fähigkeit Toxine und Schwermetalle zu binden und abzutransportieren.
Positive gesundheitliche Effekte durch Algenkonsum können sich unter anderem in erhöhter Stressresistenz und der Remineralisierung von Fingernägeln, Zähnen und Haaren zeigen.
Anwendung in der Lebensmittelindustrie
In der Lebensmittelindustrie sind Algen als vielseitige funktionelle Inhaltsstoffe von Interesse. Dazu gehören Extrakte aus Rot- und Braunalgen wie Agar-Agar (E 406), Carrageen (E 407) oder Alginate (E 401). Alginat bildet beispielsweise ein Gel, dessen Konsistenz und Farbe bei Hitze und Kälte stabil bleibt.
So fungieren Algenextrakte als Emulgatoren, Verdickungs- oder Geliermittel und finden sich in einer breiten Palette von industriell verarbeiteten Lebensmitteln wieder. Tatsächlich schätzt man, dass mittlerweile in mehr als 70% der industriell verarbeiteten Lebensmittel solche Algenextrakte enthalten sind. Sogar in Süßwaren, die blau oder grün gefärbt sind, werden häufig Spirulina- und Chlorella-Extrakte verwendet, um synthetische Farbstoffe durch natürliche Lebensmittelzusätze zu ersetzen (1).
Unterschieden wird in Süßwasser- und Meeresalgen:
Süßwasseralgen
Süßwasseralgen sind Mikroalgen. Sie sind mikroskopisch klein und mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Man sieht sie lediglich als grünes Wasser. Zu den bekanntesten Mikroalgen gehören Chlorella, Spirulina und die Klamath- bzw. Afa-Algen. Alle drei verfügen über ein breites Nährstoffspektrum.Süßwasseralgen wie Chlorella und Spirulina bergen nur Spuren von Jod.
- Chlorella-Algen sind einzellige Grünalgen. Sie enthalten zur Hälfte hochwertiges Protein, einen bemerkenswerten Gehalt an Vitamin B12 und wie der Name schon erkennen lässt, von allen Pflanzen am meisten Chlorophyll. Darüber hinaus liefern Chlorella-Algen viel Folsäure, Eisen, Beta-Carotin, Lutein und die Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure). Besonders hervorragende Fähigkeiten haben sie im Aufnehmen von Schwermetallen. Die Einnahme der Chlorella-Alge vermag die im Verdauungskanal gelegenen Schwermetalle effektiv zu binden und auszuscheiden. Als Nahrungsergänzung werden 2 – 4 g Chlorella täglich empfohlen. Im Rahmen einer Kur können auch höhere Mengen von 20 – 40 g täglich über mehrere Tage problemlos eingenommen werden.
- Spirulina-Algen sind mikroskopisch kleine Blaualgen und kommen natürlich in stark alkalischen Salzseen, aber auch in Süßwasser vor. Genau genommen gehören sie nicht zu den Algen, sondern zu den Bakterien (Cyanobakterien), da deren Zellen keinen Zellkern aufweisen. Sie sind sehr nährstoffreich und wirken entgiftend, aber auch stärkend. Neben dem grünen Chlorophyll enthalten sie auch Phycocyanin, ein besonderes blaues Pigment, das als sehr starkes Antioxidans gilt. Zur Prävention wird ein täglicher Verzehr von 3 bis 4 g Spirulina empfohlen. Diese Dosis kann langsam bis zu 10 g gesteigert werden.
- Afa-Algen werden ebenso den Bakterien zugeordnet und zumeist wild im Klamath Lake geerntet. Sie verfügen über einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, B-Vitaminen und das komplette Aminosäurenprofil. So wird ihnen eine konzentrationsstärkende und immunsteigernde Wirkung nachgesagt. Die Verzehrempfehlung liegt bei 2 g pro Tag.
Meeresalgen
Meeresalgen sind großblättrige Makroalgen, eingeteilt in Grünalgen, Braunalgen und Rotalgen. Sie können von wenigen Millimetern bis 60 Meter groß werden und enthalten je nach Art große Mengen von relevantem Jod.
Damit sind Meeresalgen eine bedeutende pflanzliche Jodquelle. Beachte, dass der Jodgehalt der Algen sehr stark schwanken kann, nicht nur von Sorte zu Sorte, sondern auch abhängig von der Erntezeit und dem Wachstumsort.
Faustregel zum Jodgehalt:
Braunalgen enthalten mehr Jod als Rotalgen und diese mehr als Grünalgen.
Empfehlung:
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Die Meeresalgen im einzelnen:
Durchschnittlicher Jodgehalt von Meeresalgen siehe:
„Die gesundheitliche Bedeutung einer optimalen Jodversorgung“
Rezeptideen
Sushi mit Blumenkohlreis
Blumenkohlreis in Noriblätter gewickelt.
Fazit
Der Nährtoffreichtum und ihre Eigenschaften machen die Algen zu einem vielfach spannenden Lebensmittel, sowohl für die Lebensmittelindustrie als auch für den privaten Verzehr. Algen haben ein großes Potential unsere Ernährung mit ihrem Nährstoffprofil zu bereichern.
Insbesondere der hohe Proteingehalt und das Vorhandensein des Spurenelements Jod in Meeresalgen sind bemerkenswert. Und überaus zukunftsweisend ist ihre Fähigkeit Toxine und Schwermetalle zu binden und abzutransportieren.
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Liebe Ulrike, wie kommt es das AW Chlorella nicht empfielt? Ich bin mir sicher Chlorella hat gute Eigenschaften und ist nutzbringend in unserer natuerlichen Ernaehrung. Dennoch er spricht fast negative ueber diese Alge, auch das es nicht geeignet ist um Schwermetalle zu auszuleiten ? Er gibt den Vorzug Spirulina als Schwermetallbinder und -ausscheider. Ich glaube diese Frage ist fuer einige Blog Reader nuetzlich oder die Euren fantastischen Kurs machen, deshalb poste ich hier :). Herzlichen Dank Romy
Liebe Romy,
danke für deine interessante Frage! Anthony William (AW) empfiehlt tatsächlich Spirulina anstelle von Chlorella, vor allem, wenn es um das Thema Schwermetallausleitung geht. Laut AW bindet Spirulina die Schwermetalle besser und sorgt dafür, dass sie sicher aus dem Körper ausgeschieden werden. Er argumentiert, dass Chlorella die Schwermetalle im Körper zwar mobilisieren kann, aber nicht zuverlässig ausleitet, was zu einer Umverteilung der Metalle im Körper führen könnte. Dies kann laut ihm negative Auswirkungen haben, anstatt die Toxine wirklich loszuwerden.
Trotzdem haben viele Entgiftungsexperten, darunter auch Dr. Kinghardt, sehr gute Erfahrungen mit Chlorella gemacht. Chlorella hat viele wertvolle Eigenschaften, darunter eine hohe Nährstoffdichte, die Fähigkeit, Toxine zu binden, und antioxidative Eigenschaften. Es wird von zahlreichen Experten erolgreich zur Entgiftung, vor allem bei Schwermetallen, genutzt.
Es gibt also unterschiedliche Ansichten: Während AW mehr Vertrauen in Spirulina setzt, schwören andere Experten auf Chlorella. Beide Algen haben zweifellos viele gesundheitsfördernde Eigenschaften, und was für die eine Person gut funktioniert, muss nicht unbedingt für eine andere gelten. Wichtig ist es, auf den eigenen Körper zu hören.
Herzliche Grüße
Ulrike
Liebe Ulrike, sehr wertvolle und neutrale Auf/Er-klaerung. Ich gehe in Resonanz. Wundervoll. Herzlichst Romy
Danke dir sehr liebe Romy 🌱🌿💚